Abnehmen mit Hypnose: 3 echte Fallstudien
Rody, wie würde das Abnehmen mit Hypnose aussehen?
Kürzlich habe ich in diesem Blogbeitrag ausgeführt, weshalb die meisten Diäten scheitern und wie Du mit Hypnose anhaltende Ergebnisse erreichen kannst. Dort habe ich unter Anderem eine Grafik mit dem Gewichtsverlauf einer ehemaligen Klientin präsentiert. Daraufhin haben mich einige Leute gefragt, wie wir es gemacht haben. Daher versuche ich, anhand dreier Case Studies zu veranschaulichen, worauf es ankommt. Die Namen wurden aus Gründen der Vertraulichkeit geändert.
Fallstudie 1: Anna - langsame Veränderung
Hintergrund:
33 Jahre alt, berufstätig, Gelegenheitssportlerin, single
Ziel(e)/ Herausforderung:
Anna ist 174 cm gross und wiegt 61.1 kg. Obwohl sie sich gesund ernährt, hat sie immer wieder Binge-Eating-Anfälle und isst bis ihr schlecht ist. Das soll aufhören und sie möchte so dünn sein, wie sie auch schon war, 56 kg. Und sie wünscht sich einen neuen Freund.
Verlauf:
Zwischen der zweiten und dritten Sitzung hat Anna ein wenig zugenommen. Zwischen der dritten und vierten Sitzung hat sie gar noch ein wenig mehr zugenommen. Die Hausaufgaben macht sie nicht. Es ist ihr ausserdem peinlich, gegenüber ihrem Mitbewohner bzw. seiner Freundin zu ihren neuen Zielen zu stehen.
Nachdem die Sitzungen scheinbar zur Gewichtszunahme geführt haben, befrage ich Anna vertieft zu ihrer Zeit, als sie nur 56 kg wog. Sie erklärt mir, sie war zu dieser Zeit so dünn, wie noch nie, und so unglücklich, wie noch nie: Nachdem ihre siebenjährige Beziehung plötzlich in die Brüche gegangen war, kam sie aus ihrer Gedankenspirale nicht mehr heraus. Das einzige, was half, war Joggen. Und so flüchtete sie sich täglich ins “Gejogge”.
Nachdem dies geklärt ist, biete ich ihr eine Sitzung mit dem Simpson-Protokoll an, das sehr nützlich ist, wenn die Klientin nicht bewusst zu wissen scheint, was sie möchte. Heute, über zwei Jahre nach der letzten Sitzung, wiegt sie 60 kg, hat einen BMI von 19,8, lebt mit ihrem neuen Freund zusammen und hat keine Binge-Eating-Anfälle mehr.
Analyse:
Dieser Fall zeigt zwei wichtige Faktoren auf, die zu beachten sind.
Reporting-Schwierigkeiten: Die Person, die Veränderung wünscht, weiss nicht genau, was sie verändern möchte und wie sie dies dem Therapeut/Coach vermitteln kann. Wie im No-BS-Guide zur effektiven Selbsthypnose steht, ist der beste Weg, sich darüber klar zu werden, sich zu fragen “Warum will ich, was ich will?”. Das Unterbewusstsein weiss noch genau, wie unglücklich sie war, als sie 56 kg wog, und möchte nicht wieder dorthin zurück. Allem Anschein nach war die gewünschte Veränderung, wieder eine liebende Beziehung zu führen.
Schwierigkeit, das Wunschgewicht zu erreichen: Je weiter weg man von seinem Wunschgewicht ist, desto einfacher ist es nämlich, grosse Schritte in die richtige Richtung zu machen.
Mit 61.1 kg hatte Anna einen BMI von 20,1. Dies entspricht dem "Normalgewicht”. Bei ihrer Grösse entsprechen 56 kg einem BMI von 18,5. Das gilt als “untergewichtig”. Eine Abnahme von 5 kg ist zwar nichts Aussergewöhnliches. In ihrem Fall hätte es jedoch eine Verlagerung innerhalb des Normalgewichts, hin zum Untergewicht bedeutet. Wie oben erwähnt, sind Bewegungen in der Nähe des Idealgewichts schwieriger. Ausserdem dürfte das Unterbewusstsein nicht mitspielen, wenn es der Meinung ist, sich in Gefahr (in den ungesunden Bereich) zu begeben.
Fallstudie 2: Boris - genannte Veränderung nicht erreicht
Hintergrund:
35 Jahre alt, Familienvater, selbstständig, hochtrainierter Hobbyathlet
Ziel(e)/ Herausforderung:
Boris war 175 cm gross und muskulös. Zielstrebig und diszipliniert, hatte er sehr grosse Ziele und forderte viel von sich. Doch ab und zu erfuhr er Rückschläge, welche zu Fressattacken führten. Da verschwand regelmässig eine ganze Tafel Schokolade in Minuten.
Neben Respekt, Anerkennung und ein sechsstelliges monatliches Einkommen gehörten ein ausgeprägter Waschbrettbauch und mehr Gelassenheit zu seinen Zielen.
Verlauf:
Boris und ich haben fünf Sitzungen vereinbart. Das Gewicht wurde nicht als konkretes Ziel formuliert. Es bestand einfach der Wunsch nach einem ausgeprägten Waschbrettbauch. Die diesbezüglichen Fortschritte wurden nicht gemessen.
Heute, ca. 7 Jahre nach unserer letzten Sitzung, ist Boris zwar immer noch stark, doch nicht mehr muskulös. Sein BMI bewegt sich zwischen 25 und 30 und er ist sichtbar übergewichtig.
Analyse:
Dieser Fall zeigt die gleichen zwei wichtigen Faktoren: Reporting/Ursache des Wunsches nach Veränderung und Schwierigkeit der angestrebten Veränderung.
Als Teil unseres Vorgesprächs (ich fordere Klient*innen auf, alles aufzulisten, was sie verändern möchten) kam die Frage auf, weshalb Boris so viele so sichtbare Ziele verfolgt: Extrem hohes Einkommen, absolute finanzielle Freiheit, Anerkennung und Respekt sowohl von Bekannten wie Geliebten etc. Bei der Betrachtung dieser Ziele fällt eine gewisse Oberflächlichkeit auf. Im Gespräch zeigte sich, dass vor Allem Selbstwertgefühl und Selbstliebe (zuvor versteckt) verfolgte Bedürfnisse waren.
Boris hatte bereits vor der ersten Sitzung einen Körperfettanteil von unter 15% und sichtbare Bauchmuskeln. Er wünschte aber, dass sie von weit weg gesehen werden. Um das zu erreichen, braucht es einen Körperfettanteil von höchstens 12%. Das lässt sich nur mit extremer und stetiger Disziplin erreichen. Da er bereits so fit war, war der letzte Schritt auch der schwierigste Teil. Da muss das Unterbewusstsein voll und ganz mitmachen. Da gibt es keinen Platz für Cheat-Days.
Am Schluss der Zusammenarbeit war Boris viel gelassener unterwegs. In der Zeit darauf, fanden viele Veränderungen statt: Er liess sich von seiner Frau scheiden. Seine Kinder sind inzwischen Teenager. Er scheint immer noch gelassen und selbstbewusst. Er ist seit fünf Jahren in einer neuen, erfüllenden Beziehung und als Selbstständiger erfolgreich. Viele der zuerst genannten Ziele scheinen nicht eingetreten zu sein. Jedoch hat er mehr Selbstliebe, ein grösseres Selbstwertgefühl sowie realistische Erwartungen an sich selbst und grössere Zufriedenheit im Leben.
Fallstudie 3: Carla - schnelle und anhaltende Veränderung
Hintergrund:
60 Jahre alt, berufstätig, sitzender Lebensstil, zweifache alleinerziehende Mutter (Kinder aus dem Haus)
Ziel(e)/ Herausforderung:
Carla wiegt 93,2 kg und hat einen BMI von 35. Nachdem wir mit Hilfe von Hypnose einen drohenden Burnout abwenden konnten, möchte Carla, die in ihrer Jugend prämierte Kampfsportlerin war, zurück zu ihrem alten Gewicht, ihrem alten Körpergefühl und ihrer alten Lebensenergie zurückkehren. Auch möchte sie wieder die Kleider anziehen können, die sie vor 30 Jahren trug und immer noch aufbewahrt. Sie wählt dafür das Programm ThinkingDesign, mit dem wir ihre Ziele und Herausforderungen ganzheitlich angehen.
Verlauf:
Da Carla das “grosse” Programm gewählt hat, können wir uns gründlich um ihre Anliegen kümmern. Hypnose kennt sie bereits und an unserer Sitzung erkunden wir gemeinsam die Multifaktorialität ihres aktuellen Zustands. Wir erstellen einen Mindmap mit all den Verstrickungen zwischen Gewicht, Verhalten, Gefühlen, Arbeits- und Liebessituation etc.. Übrigens: lass mich doch wissen, ob Dich dieses Mindmap zur Veranschaulichung interessieren würde.
Carla’s Gewicht wird regelmässig getrackt und sie macht ihre vielen Hausaufgaben. Die Kurve mit dem Gewichtsverlauf findest Du nachfolgend.
Carla hat in 493 Tagen 11,7 kg abgenommen. Das sind durchschnittlich 170 Gramm pro Woche. Dabei gelingt es ihr mehrmals, innerhalb von zwei Wochen 1,5 kg abzunehmen.
In der Zwischenzeit ist bei Carla viel passiert. Von der neu erlangten Energie und Bewegungsfreude motiviert, traut sie sich mehr und mehr Abenteuer zu. Seit Sommer 2021 hatte sie zwei Unfälle. Die setzten sie jeweils mehrere Monate ausser Gefecht. Einmal musste sie gar operiert werden. Das Gewicht hat sie dennoch nachhaltig verloren. Inzwischen ist sie pensioniert, verfolgt diverse persönliche Projekte und trainiert mit Freuden mehrmals pro Woche.
Analyse:
Carla hat das Glück, von Anfang an zu erkennen, worum es ihr geht. Das Gewicht als absolute Zahl ist für sie nur ein Richtwert. Eigentlich geht es ihr um das Körperempfinden, die verlorene Bewegungsfreude und Abenteuerlust, sowie die Sicherheit in ihren Bewegungen im Alltag.
Die durchschnittliche Abnahme pro Woche sieht vielleicht nicht nach viel aus. Aber der Gewichtsverlust geschah schnell und konstant auf natürliche Art, nachdem wir gesunde Verhaltensweisen entdeckt und eingeführt hatten. Ausserdem ist dieser Gewichtsverlust beständig. Wären die zwei Unfälle mit Immobilisierung nicht gewesen, hätte sie wahrscheinlich weiter stetig abgenommen.
Ironischerweise ist der Gewichtsverlust zwar das sichtbarste Ergebnis ihrer Arbeit mit ThinkingDesign. Doch wenn sie von unserer Zusammenarbeit erzählt, erwähnt sie das nur im Nebensatz.
Und so schliesst sich der Kreis:
Unser Körper ist das Produkt unseres Lebens. Möchten wir also einen gesünderen Körper, müssen wir ein gesünderes Leben führen. Dabei braucht man sich zu nichts zu zwingen und auf nichts zu verzichten. Es geht darum herauszufinden, wie Du deine Bedürfnisse erfüllen kannst, während Du ein Leben lebst, das beiläufig zu einem gesünderen Körper führt.
Sollte Dein Interesse nach einem besseren Leben geweckt worden sein, vereinbare ein kostenloses Vorgespräch mit mir.
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Disclaimer: Ich weise darauf hin, dass ich in diesem Artikel ausschliesslich meine persönliche Meinung und Kenntnisse wiedergebe und keinen Anspruch darauf erhebe, vollständige oder umfassende Informationen zu bieten. Ich bin ausserdem weder befähigt noch berechtigt, medizinische Diagnosen zu stellen oder professionelle Beratung in diesem Bereich anzubieten.
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